Kopfbild mit wechselnden Motiven

Das aktuelle Programm

Online Download

Donnerstag, 30. November 2023, 14.00 bis 17.00 Uhr | Wesel

"Ausbeuterische und prekäre Beschäftigung im Grenzraum Niederlande/NRW"

In Deutschland wohnen und in den Niederlanden arbeiten. Für tausende Leiharbeiter*innen aus Rumänien und Bulgarien bedeutet dies häufig prekäre Wohn- und Arbeitsbedingungen bis hin zu Strukturen des Menschenhandels zum Zwecke der Arbeitsausbeutung. Viele arbeiten in der niederländischen Fleischindustrie und werden von Leiharbeitsfirmen unter schlechten und katastrophalen Bedingungen in Deutschland untergebracht.

Die häufigsten Beschwerden betreffen fehlenden Lohn, gesetzeswidrige Lohnabzüge, Arbeitsunfälle, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und unbezahlten Urlaub, Überstunden, ungerechtfertigte Kündigung sowie fehlende Papiere.

Arbeitsminister Karl-Josef Laumann hat im Oktober das „Büro für faire Arbeit“, ein muttersprachliches Beratungsangebot für Arbeitsmigrantinnen und -migranten, in Emmerich eröffnet. In dem „Büro für faire Arbeit“ bietet das von der EU und vom Land geförderte Projekt „Arbeitnehmerfreizügigkeit fair gestalten“ künftig immer mittwochs für Betroffene Sprechstunden an. In den letzten Jahren hat sich eine gute grenzüberschreitende Zusammenarbeit von deutschen und niederländischen Kommunen und Behörden entwickelt.

Auf Initiative des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen finden vermehrt grenzübergreifende Kontrollen zur Bekämpfung von organisierter Ausbeutung statt.

Hintergrund sind zusätzliche Vorgaben aus dem Wohnraumstärkungsgesetz und dem Arbeitsschutzkontrollgesetz in NRW, deren Ziel es ist, die ausbeuterischen Miet- und Wohnverhältnisse zu beenden und Menschen zu schützen. Gleichwohl kommt es auch in letzter Zeit in den deutschen grenznahen Kommunen immer wieder zu menschenunwürdigen Missständen.

Mit dieser Veranstaltung sollen sowohl die interessierte Öffentlichkeit als auch wesentliche Akteure, die für ein mögliches Netzwerk in der Region bedeutsam sein könnten, angesprochen werden. Die Beratungsstellen Arbeit führen seit Januar 2021 die Leistungen der Erwerbslosenberatungsstellen fort.

Seit Anfang des Jahres ist die Diakonie im Evangelischen Kirchenkreis Dinslaken Trägerin der Beratungsstelle Arbeit im Kreis Wesel. Neuer, zusätzlicher Schwerpunkt ist die Beratung gegen Arbeitsausbeutung. Notwendig scheint der Aufbau eines regionalen Netzwerkes gegen Arbeitsausbeutung zu sein, ohne das eine Unterstützung der von Arbeitsausbeutung betroffenen Menschen schwer möglich ist.

Sie sind herzlich eingeladen.

Eine Anmeldung ist erforderlich

Programm:

Begrüßung

Eingangsimpuls: Worüber sprechen wir? Ausbeuterische und prekäre Beschäftigung im Grenzraum Niederlande/NRW - An welchen Indikatoren lässt sich ausbeuterische Beschäftigung identifizieren? – Konkrete Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit aus der Region - Wie stellt sich die Situation in der Grenzregion Niederlande/NRW dar?

  • Pagonis Pagonakis, Projektkoordinator "Arbeitnehmerfreizügigkeit fair gestalten"

Impulse aus aktuellen Projekten bzw. von aktuell eingebundenen Akteuren

  • Interregionaler Gewerkschaftsrat (IGR) Rhein-Ijssel

    • Rolf Wennekers, ehemaliger Vorsitzender DGB Kreisverband Kleve und Berater im GrenzInfoPunkt Rhein-Waal, Kleve

  • Beratungsstelle Arbeit Kreis Wesel

    • Michel Goike und Team Beratungsstelle Arbeit

  • Projekt „Zuwanderung aus Südosteuropa“ in Emmerich

    • Saskia Elders, Teamleitung des Kommunalen Integrationsmanagements Kreis Kleve und Vera Artz, Leiterin Stabsstelle Integration und Demografie Stadt Emmerich

  • Interreg Projekt "Euregionales Netzwerk Arbeitsmigranten", Projektpartner u.a. Kreis Borken

    • Tjeu Semmekrot, Projektkoordinator Euregionales Netzwerk Arbeitsmigranten

  • Forschungsprojekt „Arbeitsmigration zwischen den Grenzen“, Hochschule Rhein-Waal

    • Prof. Dr. Ingrid Jungwirth, Professorin für Sozialwissenschaften mit dem Schwerpunkt Diversität und Inklusion, Hochschule Rhein-Waal, Fakultät Gesellschaft und Ökonomie

Im Anschluss an die Impulse besteht die Möglichkeit zu Austausch und Diskussion.

Termin

Donnerstag, 30. November 2023, 14.00 bis 17.00 Uhr

Ort

Haus am Dom, Evangelische Kirchengemeinde Wesel, Willibrordiplatz 10, 46483 Wesel

Anmeldung und Information

Dieter Zisenis, Laboratorium – c/o Evangelischer Kirchenkreis Duisburg, Am Burgacker 14-16, 47051 Duisburg, Mobil: 0179 758 7289 – Mail: laboratorium@ekir.de <> Eine Veranstaltung des Laboratoriums, eine Bildungs- und Informationsplattform der Evangelischen Kirchenkreise Dinslaken, Duisburg, Moers und Wesel - vorher Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt (KDA) Duisburg-Niederrhein (https://www.ev-laboratorium.de/) und der Diakonie im Evangelischen Kirchenkreis Dinslaken, dem Projekt "Arbeitnehmerfreizügigkeit fair gestalten" (Träger: Arbeit und Leben DGB/VHS Nordrhein-Westfalen e. V.) und dem Interregionalen Gewerkschaftsrat (IGR) Rhein-Ijssel. <> Dieter Zisenis, Laboratorium c/o Evangelischer Kirchenkreis Duisburg, Am Burgacker 14-16, 47051 Duisburg | Mail: dieter.zisenis@ekir.de oder laboratorium@ekir.de Mobil: 0179 758 7289

zurück