Herzliche Einladung zu den Laboratorium Veranstaltungen im Juni
Gegensteuern. Für eine neue Wirtschaftspolitik gegen Rechts – Online Format
Referent: Gustav A. Horn, apl. Professor für VWL Universität Duisburg-Essen, von 2005 bis 2019 wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) in der Hans-Böckler-Stiftung, Mitglied des SPD Parteivorstand, Vorsitzender des Wirtschaftspolitischen Beirats der SPD
Gustav A. Horn stellt sein aktuelles Buch „Gegensteuern. Für eine neue Wirtschaftspolitik gegen Rechts“ vor. These des Autors ist, dass die Entfesselung des Marktes, der Rückzug des Staates und die Überbetonung von Eigenverantwortung bei vielen Menschen das Gefühl hinterlassen haben, Opfer des gesellschaftlichen Wandels zu sein – oder zu werden. Buch und Vortrag handeln davon, warum das die Menschen empfänglich mache für die autoritären Versprechungen der Rechtspopulisten, welche Widersprüche darin liegen und mit welchen politischen Maßnahmen man sie für die Demokratie zurückgewinnen könnte. Darüber hinaus zeigt er konkret, wie ein Politikwechsel aussehen muss, der die Demokratie stärkt und unser Land in eine soziale und ökologische Zukunft führt.
Termin: Dienstag, 8. Juni 2021, 18:30 bis 20:00 Uhr
Im Rahmen der Reihe „Stadt machen!“. „Stadt machen!“ ist eine Kooperationsreihe von »Das W – Zentrum für urbanes Zusammenleben«, »laboratorium« und »EUROPE DIRECT Duisburg«.
BÜRGERDIALOG, BÜRGERVERSAMMLUNG UND PER LOS ZUSAMMENGESETZTE BÜRGERRÄTE ALS NEUE FORMEN VON BÜRGERBETEILIGUNG
Die Deutschsprachige Gemeinschaft in Belgien wagt etwas Neues: Ganz „normale“ Bürger*innen bestimmen und gestalten dort nun, zusammen mit dem Parlament, die Gesetze. Das Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft in Ostbelgien hat einen „Bürgerrat“ initiiert, der nun neben das reguläre Parlament tritt und eine verbindliche Rolle in der Politik der Region übernimmt. Der Bürgerrat, bestehend aus engagierten Bürger*innen, wird zu einer Art zweiten Kammer. Vielerorts in Europa ist Ähnliches ausprobiert worden. Aber noch nie wurde daraus eine feste, auf Dauer eingerichtete Institution wie der „Bürgerdialog“ in Ostbelgien. Eine politische Premiere - und ein Experiment. Ostbelgien eignet sich als Labor. Die Grenzregion ist im Verhältnis zur Wallonie und zu Flandern zwar klein, umfasst nur 77.000 Deutsch sprechende Belgier*innen. Aber sie hat weitgehende Autonomierechte, darf – ähnlich wie ein deutsches Bundesland – von Bildung über Kultur und Soziales über vieles selbst entscheiden.
Die ursprünglich geplante Exkursion nach Eupen, der Hauptstadt der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, ist leider coronabedingt nicht möglich. Alternativ gibt es aber ein Online Angebot mit Anna Stuers, der Ständigen Sekretärin des Permanenten Bürgerdialogs in Ostbelgien.
Termin: Samstag, 19. Juni 2021, 13:00 bis 14:30 Uhr
STADT MACHEN? HERAUSFORDERUNGEN DER ÖFFENTLICHKEITSBETEILIGUNG
Dass Bürgerinnen und Bürger die Geschicke ihrer Stadt durch eigenes Handeln wesentlich prägen, ist nicht nur eine alte Idee. Es gab und gibt dafür durchaus auch Beispiele in der Praxis. Allerdings trennt die heutige Wirklichkeit der »Öffentlichkeitsbeteiligung« eine große Kluft vom weitreichenden Konzept der »Bürgerstadt«. Derzeit scheint es vielfach nur noch um die Teilhabe an der Meinungsbildung zu kommunalen Planungsprozessen zu gehen. Aber nicht nur wegen dieser Verkürzung einer alten Idee ist die heutige Praxis zu kritisieren. Sie bleibt auch oft hinter selbst gesetzten Ansprüchen zurück. Das lässt an der vielfach zu hörenden Forderung „Je mehr Beteiligung, desto besser“ zweifeln. Nimmt man etwa die inhaltliche Substanz von Beteiligungsprozessen als Gradmesser für deren Glaubwürdigkeit, dann ist es damit oft nicht weit her. Um dies zu ändern, wäre u.a. die klare Benennung von Gestaltungsspielräumen, die offene Aushandlung von widerstreitenden Interessen, die Vermeidung von zu starken Vereinfachungen bei komplexen Fragestellungen etc. und die beharrliche Arbeit an der Herausbildung einer kommunikativen Kultur vor Ort vonnöten. So könnte das Verständnis von Stadtentwicklung als Gemeinschaftsaufgabe wieder gestärkt werden.
Referent: Prof. Dr. Klaus Selle ist Stadtplaner und Stadtforscher und begleitet Stadtentwicklungsprozesse mit der NetzwerkStadt – Forschung. Beratung. Kommunikation GmbH in Schwerte.
Termin: Dienstag, 22. Juni 2021, 18:30 bis 20:00 Uhr
Ort: Das W – Zentrum für urbanes Zusammenleben, Neuer Wall 2, 47441 Moers
Vorbehalt: Je nach der aktuellen Schutzverordnung NRW können Teilnahmebeschränkungen gelten oder die Veranstaltung findet in einem Online Format statt. In jedem Fall ist eine vorherige Anmeldung erforderlich.
Anmeldungen: per Mail (kda@kirche-duisburg.de) oder telefonisch (0179 / 7587289)
Hinweise zum Datenschutz finden Sie auf unserer Internetseite: https://www.ev-laboratorium.de/datenschutzerklaerung/