STADT MACHEN? HERAUSFORDERUNGEN DER ÖFFENTLICHKEITSBETEILIGUNG
Dass Bürgerinnen und Bürger die Geschicke ihrer Stadt durch eigenes Handeln wesentlich prägen, ist nicht nur eine alte Idee. Es gab und gibt dafür durchaus auch Beispiele in der Praxis. Allerdings trennt die heutige Wirklichkeit der »Öffentlichkeitsbeteiligung« eine große Kluft vom weitreichenden Konzept der »Bürgerstadt«.
Derzeit scheint es vielfach nur noch um die Teilhabe an der Meinungsbildung zu kommunalen Planungsprozessen zu gehen. Aber nicht nur wegen dieser Verkürzung einer alten Idee ist die heutige Praxis zu kritisieren. Sie bleibt auch oft hinter selbst gesetzten Ansprüchen zurück. Das lässt an der vielfach zu hörenden Forderung „Je mehr Beteiligung, desto besser“ zweifeln.
Nimmt man etwa die inhaltliche Substanz von Beteiligungsprozessen als Gradmesser für deren Glaubwürdigkeit, dann ist es damit oft nicht weit her. Um dies zu ändern, wäre u.a. die klare Benennung von Gestaltungsspielräumen, die offene Aushandlung von widerstreitenden Interessen, die Vermeidung von zu starken Vereinfachungen bei komplexen Fragestellungen etc. und die beharrliche Arbeit an der Herausbildung einer kommunikativen Kultur vor Ort vonnöten. So könnte das Verständnis von Stadtentwicklung als Gemeinschaftsaufgabe wieder gestärkt werden.
Referent: Prof. Dr. Klaus Selle ist Stadtplaner und Stadtforscher und begleitet Stadtentwicklungsprozesse mit der NetzwerkStadt – Forschung. Beratung. Kommunikation GmbH in Schwerte.
Termin: Dienstag, 22. Juni 2021, 18:30 bis 20:00 Uhr
Veranstaltungsort: Das W – Zentrum für urbanes Zusammenleben, Neuer Wall 2, 47441 Moers
Auch bei dieser Präsenzveranstaltung ist eine vorherige Anmeldung erforderlich!
Laut Coronaschutzverordnung NRW vom 26. Mai 2021 können Bildungsveranstaltungen in geschlossenen Räumen wieder stattfinden. Da sowohl im Kreis Wesel als auch für NRW insgesamt aktuell die Inzidenzstufe 1 gilt, können Bildungsangebote in geschlossenen Räumen ohne Negativtestnachweis beziehungsweise beaufsichtigten Selbsttest durchgeführt werden. Wir werden weiterhin den Mindestabstand von 1,5 m zwischen den Sitzplätzen einhalten. Es muss eine medizinische (OP- oder FFFP2-) Maske getragen werden. Bei ausreichender Lüftung kann die Maske am Sitzplatz abgelegt werden. Die einfache Rückverfolgbarkeit (Name, Adresse, Telefonnummer oder Email) wird durch eine Teilnehmendenliste am Eingang sichergestellt.