Kohle ohne Zukunft –Zukunft ohne Kohle?
Der Reaktorunfall im japanischen Fukushima hat das mit der friedlichen Nutzung der Kernenergie verbundene Risikopotenzial noch einmal drastisch deutlich gemacht. Vor dem Hintergrund der Atomkatastrophe hat auch die Diskussion um die zukünftige Energieversorgung in Deutschland wieder an Aktualität und Brisanz gewonnen. Atomausstieg und Klimaschutz sind dabei die Leitziele, die von einem breiten gesellschaftlichen Konsens getragen werden. Um den richtigen Weg dorthin wird allerdings weiterhin gestritten.Besteht in Bezug auf die Zielrichtung, nämlich Umsteuerung auf erneuerbare Energien und Steigerung der Energieeffizienz, noch Einigkeit, werden unterschiedliche Szenarien zu den mit der Umsetzung neuer Energiekonzepte verbunden Zeiträumen und den jeweiligen „Brückentechnologien“ präsentiert. Insbesondere die zukünftige Bedeutung von Kohlekraftwerken wird dabei kontrovers diskutiert.
Während die Energiewirtschaft, aber auch die kommunalen Spitzenverbände und kommunalen Stromversorger und die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) auf neue Kohlekraftwerke setzen, insbesondere im Zusammenhang neuer Technologien wie etwa der Kohlenstoffabscheidung und untertägigen Lagerung von CO2 (CCS), fordert etwa die Klima-Allianz ein neues Energiepaket für Deutschland ohne neue Kohlekraftwerke und ein Moratorium für den Bau neuer Kohlekraftwerke.
In der Klima-Allianz haben sich über 100 Organisationen zu einem Bündnis zusammengeschlossen. Gemeinsam setzen sie sich dafür ein, dass jetzt politische Rahmenbedingungen geschaffen werden, die eine drastische Senkung der Treibhausgase in Deutschland bewirken. Auch die Evangelische Kirche im Rheinland ist Mitglied der Klima-Allianz.
An den Standorten im Bau befindlicher oder geplanter Kohlekraftwerke regt sich schon lange starker Bürgerprotest. Gleichzeitig ist das Ende des Steinkohlenbergbaus in Deutschland bis 2018 endgültig absehbar, die bisher vorgesehene Revisionsklausel wurde durch die Bundesregierung aufgehoben. Andererseits unterstützt die Bundesregierung den Bau neuer Kohlekraftwerke, die dann fast ausschließlich mit Importkohle arbeiten.
Welche Zukunft hat die Kohle auf dem Weg zu einer energiepolitischen Wende zur vollständigen Nutzung erneuerbarer Energie?
Die Veranstaltung ist schon seit Ende letzten Jahres für das Frühjahrsprogramm des Laboratoriums geplant, die Beiträge der Referenten und die Diskussion werden allerdings jetzt vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen noch einmal eine besondere Zuspitzung erfahren.
Referenten
Clemens Schneider, wissenschaftlicher Mitarbeiter, Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie
Jörg Kerlen, Leiter der regionalen Kontakte, RWE Power AG, Essen
Dr. Franz-Gerd Hörnschemeyer, IG BCE Hauptverwaltung, Abt. Wirtschafts- u. Industriepolitik, Ress. Bergbau u. Energiepolitik, Hannover
Superintendent Pfarrer Jens Sannig, Kirchenkreis Jülich
Norbert Bömer, Bürgerinitiative Saubere Luft e.V., Duisburg
Termin:
Dienstag, 3. Mai 2011
17:00 bis 20:00 Uhr
Ort.
Erlöserkirche Gemeindesaal
Beethovenstraße 18 a,
47226 Duisburg-Rheinhausen
Veranstalter
Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt (KDA) Duisburg-Niederrhein
Neues Evangelisches Forum Kirchenkreis Moers
Information und Anmeldung:
KDA Duisburg-Niederrhein
Am Burgacker 14 - 16, 47051 Duisburg
Tel: 0203 / 2951 – 3170
Fax: 0203 / 2951 – 4173
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